Montag, 9. November 2009

Bürgerpreisverleihung Integration Hamburg-Mitte

Offener Brief an Nikolaus Haufler, Junge Union Hamburg

Sehr geehrter Herr Haufler,

Eine Kritik zu äußern steht jedem in diesem Staate zu, nur sollte diese auch auf fundiertem Wissen beruhen. Und hier sind massive Zweifel bei Ihnen angebracht.

Ihre Kritik an der Bürgerpreisverleihung Integration der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte ist eine diffamierende Beleidigung aller ehrenamtlichen und freiwillig arbeitenden Mitbürger Hamburgs, meiner Person inbegriffen.

Ich möchte Ihnen und Ihren Kollegen des Kreisverbandes Hamburg-Mitte der Jungen Union auffordern sich über die Leistungen und den volkswirtschaftlichen Wert des ehrenamtlichen Engagements und der freiwilligen Arbeit zu informieren bevor Sie Kritik äußern.

Das zivilgesellschaftliche Engagement hier in Hamburg beginnt bei der Schwangerschaftsbegleitung über die Kinder- und Jugendarbeit, der Erwachsenen-, Behinderten- und Krankenbetreuung und -begleitung, der Nachbarschaftshilfe, der Seniorenarbeit und der Sterbebegleitung. Geleistet von Schülern, Studenten, Müttern, Vätern, Hausfrauen/-männern, von Handwerkern, Kaufleuten, Journalisten, Akademikern, Unternehmern und vielen anderen; mehrheitlich Steuerzahler.
Diese Arbeit wird Verbands-, Partei- und Religionsübergreifend von allen wertfrei geleistet.

Die repräsentative, aber nicht vollständige Volkswirtschafts-Studie 2009 von Generali Deutschland beziffert die geleisteten Stunden der ehrenamtlichen und freiwilligen Arbeit auf 4,6 Millionen Stunden p. a.. Der volkswirtschaftliche Gesamtwert ist bis heute nicht berechnet worden. Doch allein auf dieser Grundlage von 4,6 Millionen Stunden, berechnet auf eine imaginäre Bezahlung der Leistungen von nur einem Euro pro Stunde beträgt 4,6 Millionen Euro volkswirtschaftliches Einkommen. Der tatsächliche Wert des einzelnen Helfers liegt bei ca. 10 bis 100 Euro pro Stunde.

Und Sie vertreten die Meinung: 40 Euro für einen ehrenamtlich tätigen geladenen Gast wären zu teuer und nicht angemessen.

Meine Frage: Wirklich ??? Glauben Sie, dass dem Steuerzahler 40 Euro, angemessen der milliardenschweren politischen Fehlentscheidungen die der Steuerzahler ableisten muss, zu teuer ist?

Ihre Forderung: Integration betrifft die gesamte Gesellschaft.

Meine Antwort: Diese Arbeit wird längst gesamtgesellschaftlich geleistet. Informieren Sie sich!

Ihre Forderung: Die Preisjury muss unpolitisch oder politisch ausgewogen sein.

Meine Antwort: In der Ehrenamtsarbeit ist die politische Richtung eines einzelnen nicht gefragt.

Zu Ihrer Kenntnisnahme: Die Würdigung in Form einer Preisverleihung ist vom gesamten Hamburger Senat bewilligt. Hat die Junge Union geschlafen oder war sie nicht dabei.
Ist es nicht so, dass die gesamte Union der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte die Arbeit der Jury zur Würdigung der Ehrenamtlichen boykottiert? Warum beteiligen Sie sich nicht daran?
Gehören Sie und die Junge Union auch zu denen, die das ehrenamtliche Engagement nur mit überheblicher Arroganz belächeln aber auf den volkswirtschaftlichen Nutzen nicht verzichten wollen?

Oder wollen Sie Ihrem Vornahmen alle Ehre machen und zukünftig die Arbeitsstunden der ehrenamtlich und freiwillig tätigen Menschen bezahlen?

Junger Mann, Sie und die Junge Union sollte sich was schämen. Vor Kritikäußerungen sollte man erst einmal seine Hausaufgaben machen. Eine Kritik sollte stets konstruktiv und nicht beleidigend sein.

Gaby Wrage
Politischer Mensch ohne Parteizugehörigkeit. Ehrenamtlich tätige Bürgerin

1 Kommentar:

  1. Ich kann die Beschwerde meiner ehrenamtlichen Koll... Ich kann die Beschwerde meiner ehrenamtlichen Kollegin und Mitarbeiterin in der Freiwilligenarbeit nur voll und ganz unterstützen. Wenn ich bedenke, das Sie u.U.eines Tages auf der einen oder anderen Regierungsbank sitzen werden....... Wir können nicht genug dankbar sein für die geleistete Arbeit, die der Volkswirtschaft Unsummen erspart, die sonst doch nur von Menschen wie Ihnen für vollkommen unnütze Projekte vergeudet werden. Ich arbeite als Vollzeitkraft im Bereich der Freiwilligenarbeit und finde jede Unterstützung solcher Menschen und der geleisteten Arbeit, welche vom Senat in diesem Rahmen nich vom aktuellen Etat finanziert werden könnte, als notwendigen Beitrag der Allgemeinheit. 40 € p.P. sind Ihnen zuviel? Mir reichen Ihre Kosten, die Sie als Spesen verbuchen werden, auch zur genüge. Machen wir es doch wie eine Kollegin von Ihnen und fahren mit dem Dienstmercedes nach Spanien und rechenen alle Kosten über uns U-Bahn fahrende Steuerzahler ab. Schämen Sie sich eigentlich gar nicht, wie können Sie noch in den Spiegel schauen.
    Hans Werner Baum
    Steuerzahler und Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg (und das aus Überzeugung)




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